Raduniza: mit Sorge für Vorfahren

Raduniza, Djady im Frühling ist ein uraltes heidnisches Flühlingsfest der Ostslawen. Dieser Tag und die ganze Woche davor werden Roditelskije (Elterlich) genannt. Dieses Fest wird nein Tage später nach der orthodoxischen Ostern gefeiert. In dieser Zeit besuchen die Belarussen die Gräber der gestorbenen Verwandten, bringen sie in Ordnung nach der Winterzeit, schmücken sie mit frischen Blumen und bringen das Essesn. Änhliche Feste gibt es bei allen Völkern der Welt, doch ein charakteristisches Merkmal des Gedächtnistages der Toten ist es, dass es das rituales Essen gibt, das man zum Fridhof bringt. Für diesen Fall wird ein besonderer Weizenbrei (Kutja) gekocht, das unbedingt trocken und ohne jegliche Saucen oder Bratensäfte sein soll. Man legt alles in einen Leinsack zusammen, in den auch zusäzlich in der Kirche gesegnete Eier und  Osterkuchen, sowie Käse, Salz, Plinsen, Speck und heute noch Spiritousen zugelegt werden. Die Anzahl der Speisen muss obligatorisch ungerade sein, in einigen Traditionen wird eine bestimmte Zahl genannt - 7.

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In den vielen Jahrtausenden wurde Raduniza einer Reihe der wesentlichen Veränderungen unterworfen, aber dieses Fest velror seine Hauptbedeutung nicht (die Verehrung der Toten und der Glaube an das Leben nach dem Tod). Die Ahnenverehrung, ebenso wie der Kult der Erde waren im Leben der alten Slawen wichtig, weil der Ackerbau, das Sammeln und die Jagd gaben ihnen Essen. Deswegen benühte man sich die Mütterchen Erde auf jede Weise "einzubetteln", damit sie  eine gute Ernte gab. Die toten Verwandten wurden gebettet, damit zu helfen. So kann man Raduniza aber trotz sein Trauercharakter  ein trauriges Fest nicht nennen. Die alten Slawen haben sich an diesem Tag unterhalten, darauf deuten viele Sprichwörter und Lieder. Man kann bei W. Dal zum  Beispiel solche Sprichwörter und  Volksglauben finden, die mit Raduniza verbunden sind: "Die Lieder über Masleniza sind lustig, doch über Raduniza sind sie lustiger", "Die lustige Masleniza ist eine unverschämte Auchtrinkerin und die Strolchin Raduniza ist die Freundin der Herzensfreude". Ursprünglich wurde Raduniza drei Tage gefeiert. Der erste Tag war den Bräuchen gewidmet, die mit der Verehrung der Erde verbunden waren, wo die Abgeschiedenen ihr letztes Obdach finden und aus der der Same ein neues Leben und die Ernte gibt. Der zweite Tag war fürs Gedenken und für die Trauer beigemessen. Am dritten Tag feierten schon alle - sowohl die Lebenden auf dieser Erde, als auch die Verewigten - den Frühlingstag gefeiert.

Die Leute gehen den modernen Traditionen nach am Morgen zur Kirche, wo es ein besonderer Gedenkgottesdienst gehalten wird und am Nachmittag machen sie sich auf den Weg nach dem Friedhof. Zuerst wird das Grab in Ordnung gebracht und danach wird das Ritual der Eier-Rollens durchgeführt. Ein in der Kirche gesegnetes Ei wird auf dem Grab gerollt und dabei sagt man "Hristos Woskres". Daraufhin setzen sich alle ums Grab herum und die Frau legt das Essen aufs Tischtuch  heraus. Die festliche Mahlzeit fängt mit der Einladung des Hingeschiedenen an. Es wurde gewöhnlich gesagt: "Heilige Eltern, kommen Sie zu uns Brot-Salz essen!" (Belarussisch: Swjatye radizeli, hadize da nas hleba-soli kuschaz). Nachdem die Leichenfeier zu Ende worden war, wurde es gesagt: "Meine Eltern, verzeihnen Sie mir, seien Sie nicht erstaunt, was unser Haus anbieten kann, darüber freuen wir uns" (Belarussisch: Mai radizeli, wybatschaize, ne diwizesja, tschem hata bahata, tym i rada). Ein wenig Essen und Alkohol wird für die Verewigten geblieben, aber alle wissen, das alles können  in Armut lebende Menschen benutzen.

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Nach Raduniza besuche die Menschen die Frienhöfe auch um dort das Essen und Alkohol zu finden. So erreicht die Symbiose des Lebens, des Todes und des Überlebens ihren Höhepunkt an diesem Tag. Die Kirche akzeptiert diese Rituale mit dem Essen nicht, es wird gesagt, dass sie gegen  christliche Traditionen gerichtet sind. Die Menschen werfen aber sogar keine Frage über den Sinne und die Angehörigkeit des Rituals auf und handeln so, wie es ihre Ahnen getan haben. Diese Paradoxe ist einer der mehrzähligen Merker des Charakters der Christianisierung von Belarussen, die die Traditionen eher reflexartig als bewußt einhalten. In den letzten Jahren sind die Veranstaltungen während Raduniza in einen extra Geschäftssegment hinüber. Vor zwei Wochen bis Raduniza  werden die Geschäfte und Märkte mit unzähligen Stäußen der Kunstblumen, speziellen Tüchern und Kerzen gefüllt. Nicht verkaufte Gegenstände bleiben bis zum Herbst erhalten, wenn der zweite im Jahr Allerseelentag - Herbst-Djady oder Saroki - gefeiert wird. Dieses Fest galt als ein wichtigeres Fest im Kultus des Andenkens der Toten und wurde in der dritten Woche nach dem orthodoxischen Fest Pokrowy. Heute wird es am 2. November, an dem Gedächtnistag gefeiert, der ein ofinielles Staatsfest ist.

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Die Relationen zwischen dem Leben und dem Tod sind am festesten und am sakralsten in der Entwicklungseschichte der Menschheit. Das Leben bemüht sich den Tod zu besiegen und sie beweist ihre Unbesiegbarkeit auf der Erde. Die Kulturtradition von Raduniza ist der nächste jahrhundertealte Beweis des Sieges der Menschheit über den Tod, über den Glauben ins weitere Leben danach. Es ist wichtig seine Geschichte und sein Geschlecht nicht zu vergessen. Aber es ist viel wichtiger die Lebenden so zu lieben und so sich um sie zu sorgen, dass es ihnen nicht schlechter als in "Jenseits" gehe.

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